16. Mai 2022

CoderDojo: Programmierung mit Kinder und Jugendlichen

Alex lässt sich Heute über Programmierung und was das mit Kinder und Jugendlichen zu tun hat, von Matthias befragen. Wozu ist das wichtig? Nun die jungen Menschen von heute sind ja bekanntlich unsere Zukunft und unsere Welt wird zunehmend digitalisiert. Damit sie besser vorbereitet sind, hilft es ein besseren Verständnis der digitalen Welt zu haben. Ein Handy benutzen kann heutzutage jedes Kind, aber wie funktionieren Programme?, Was ist eigentlich eine Webseite? und viele anderen Fragen können mit den Kindern erörtert werden und das mit viel Spaß bei der Sache.
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Macht der Craft
CoderDojo: Programmierung mit Kinder und Jugendlichen
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Show Notes

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Matthias: [00:00:08.11] Hallo und herzlich willkommen zu einer etwas anderen Folge der Macht der Craft. Ich bin wie immer der Matthias und heute wird mich Alex, den du wohl sonst als meinen Co Moderator kennen dürftest, über ein interessantes Thema reden. Programmieren und das Leben im digitalen Zeitalter für Kinder und Jugendliche. Denn Alex beschäftigt sich ehrenamtlich mit Kindern und Jugendlichen und möchte gerne seine Erfahrungen zu diesem Thema teilen. Du erfährst heute, wie eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Softwareentwicklung aussehen kann, was für die eigene Zukunft bringen kann und warum es wichtig, aber auch herausfordernd ist. Viel Spaß mit der heutigen Folge.

off: [00:00:45.13] Die Macht der Craft arbeitet für dich.

Matthias: [00:00:50.60] So Alex. Herzlich willkommen als Gast zu unserem Podcast. Wie geht’s dir?

Alex: [00:00:57.14] Danke, gut, gut. Mir geht gut. Ich bin heute ja Gast.

Matthias: [00:01:02.75] Ja, genau. Haha. Ich bin der Gastgeber. Genau. Wir wollen uns ja heute ein bisschen über deine ehrenamtliche Tätigkeit unterhalten. Und da bist du ja aktiv im Coder-Dojo, richtig?

Alex: [00:01:17.21] Ja.

Matthias: [00:01:18.14] Willst du unseren Zuhörern vielleicht mal schildern, worum es dabei geht beim Coder-Dojo?

Alex: [00:01:24.96] Kann ich gerne machen. So, der Coder-Dojo ist eine weltweite Bewegung von so eine Art Programmierer Clubs für Kinder und Jugendlichen. Sie heißen dann Ninjas. Das erwähne ich, weil wenn ich dann über Ninjas rede, dann, dass ihr wisst, wovon ich spreche.

Matthias: [00:01:42.45] Es geht um Kinder.

Alex: [00:01:43.54] Genau, Kinder und Jugendliche und das Ganze ist auf Sieben bis 17-jährige begrenzt. Offiziell zumindest. Bei uns in Nürnberg nehmen wir Kinder ab Fünf Jahre.

Matthias: [00:01:59.82] Okay, also das sind dann quasi dann noch mal örtlich organisierte Unter-Dojos, wenn man so will.

Alex: [00:02:07.77] Ja genau, das ist was, was der Coder-Dojo so ist. Die Dojos sind kostenlos und es werden vom unterschiedliche Mentoren geleitet. Mentor kann jeder werden der es möchte. Das einzige was man braucht ist ja Lust und Laune. Das zu machen und ein bisschen technisches Know how ist zwar nett, nice to have aber ist nicht notwendig, denn es gibt immer irgendwas zu tun, das nicht mit Technik zu tun hat. Die Ninjas beschäftigen sich dort mit unterschiedliche Themen vom Programmieren und Webseiten erstellen bis hin zu Roboter steuern und vieles mehr. Und eigentlich ermutigen wir immer den Ninjas, eigene Ideen und Projekte mitzubringen, die wir dann mit ihnen zusammen in die Tat umsetzen oder zumindest versuchen. Sie dürfen halt in eine lockere Umgebung kreativ sein. Und das macht dann halt einfach Spaß. Miteinander, um voneinander zu lernen, steht halt im Vordergrund. Also es ist kein Frontalunterricht, sondern wir tun einfach miteinander Projekte abwickeln, Ideen entwickeln und voneinander lernen.

Matthias: [00:03:21.24] Bringen die Ninjas dann überwiegend eigene Themen mit oder müsst ihr euch trotzdem damit auseinandersetzen, was ihr mit denen macht, falls sie mal nichts dabei haben?

Alex: [00:03:32.71] Hält sich die Waage. Also es gibt manche, die Sachen bringen, die schon Ideen haben, andere die nicht. Und natürlich haben wir – gewisse Portfolio an Möglichkeiten, die wir dann anbieten können.

Matthias: [00:03:46.28] Wie kann man sich das dann so als Individual Betreuung, also dass also ihr beschäftigt euch wirklich mit den einzelnen?

Alex: [00:03:54.29] Ja und nein.

Matthias: [00:03:56.36] Ah okay.

Alex: [00:03:58.52] Du weißt schon, it depends.

Matthias: [00:04:00.41] Mal so, mal so, okay.

Alex: [00:04:02.15] Es hängt davon ab, was Sie machen wollen, wenn Sie zum Beispiel mit Scratch programmieren wollen. Da bilden wir normalerweise Gruppen. Aber wenn irgendjemand etwas ganz Bestimmtes machen will, wo nur er halt da das Thema interessiert oder so was, dann gibt es tatsächlich schon mal Einzelbetreuung.

Matthias: [00:04:20.90] Und das Coder-Dojo in Nürnberg. Wie lang gibt es das schon?

Alex: [00:04:26.39] Der Coder Dojo im Allgemeinen gibt es seit 2011, glaube ich. Und in Nürnberg sind wir seit 2016 unterwegs.

Matthias: [00:04:35.65] Ah, okay.

Alex: [00:04:36.56] Ja, wir haben als, ja einfach so angefangen. Und nach etwa ein Jahr haben wir einen Verein gegründet. Das Coder Dojo Nürnberg e.V.. Hallo. Und jetzt agieren wir einfach als als Verein. Es läuft aber alles ehrenamtlich halt.

Matthias: [00:04:55.12] Ja, das kann ich mir gut vorstellen, dass man da jetzt nicht reich wird damit.

Alex: [00:05:00.82] Nein, ist auch nicht das Ziel der Sache.

Matthias: [00:05:03.49] Nein, nein, sowieso nicht. Ist ja bei Ehrenamt selten das Ziel. Und wenn man sich jetzt so als Jugendlicher, als Ninja dazu entscheidet, bei euch mitzumachen, also was, was kann der sich denn dann so vorstellen, was ihm das so erwartet? Also ist das findet dann am Wochenende statt, ist das ein ganzer Tag? Wie läuft so was ab?

Alex: [00:05:30.28] Es findet normalerweise am Sonntag. Es ist das ganze Tag in Anführungszeichen. Wir müssen vor Corona und nach Corona mal ein bisschen betrachten, aber so wie der Tag aussieht kann man – also der Ablauf ist immer gleich. Wir fangen immer mit einer Vorstellungsrunde, wo die Mentoren sich vorstellen, die Kinder sich vorstellen, die Kinder dann auch erzählen, falls sie Ideen mitgebracht haben oder wenn sie wissen, was sie gerne machen würden, teilen sie uns das mit. Und dann können wir gucken Welche Mentoren sind da, was können wir abdecken, was können wir nicht abdecken? Und bilden dann normalerweise Gruppen um bestimmte Themen, wenn es mehrere Leute gibt, die sich für bestimmte Themen interessieren. Und ansonsten, wie gesagt, wenn es ganz spezielle Themen oder nur eine Person irgendwas ganz Bestimmtes machen will oder ein einziges Projekt hat, dann machen wir das auch mit an kümmert sich ein Mentor um die eine Person und die andere um die Gruppen und so weiter und sofort.

Matthias: [00:06:33.82] Wie viele Mentoren sind da so im Schnitt an so einem Sonntag dann anwesend?

Alex: [00:06:38.77] So viel wie möglich.

Matthias: [00:06:40.54] Ah, okay, also es ist jetzt nicht so, dass keine Ahnung, der, sagen wir mal der nächste Sonntag jetzt im Zeichen von Webseiten steht und sondern die können wirklich zu jeder Zeit immer alles mitbringen, was Sie ähm. Okay.

Alex: [00:06:56.86] Das ist ein Unterschied gegenüber andere Coder-Dojos, die ganz stringente Programme haben, in dem man tatsächlich keine Ahnung Python-Programmieren lernt. Das machen wir nicht, heißt nicht, dass wir es nicht irgendwann einmal anbieten können, aber im Moment machen wir es nicht. Und zwar, weil für uns der Spaß und die und das miteinander lernen im Vordergrund steht und wir gerne hätten, dass die Ninjas ihre eigene Ideen verwirklichen, wenn es möglich ist. Das ist eine ganz andere Zugang zu der ganzen Sache. Wenn du irgendwas machst, die du gerne tust. Keine Ahnung. Meine eigene Webseite oder wie auch immer. Als wenn dir irgendwas vorgesetzt wird.

Matthias: [00:07:39.03] Ja, fördert auch zu einem gewissen Grad die Kreativität.

Alex: [00:07:42.55] Ja, aber gut, ich war erst bei der Vorstellungsrunde, dann arbeiten wir ein oder zwei Stunden machen wir eine Mittagspause, dann arbeiten wir nachmittags nochmal zwei, drei Stunden. Und dann gibt es Präsentationen für diejenigen, die vorstellen möchten, was sie gemacht haben in den ganzen Tag. Dann können sie es da machen. Ist aber keine Pflicht. Wer nicht will, dann tut es einfach nicht. Es ist völlig in Ordnung, wie ich gesagt haben. Wir ziehen es vor, spontan und offen zu bleiben und tun eben das, was die Ninjas gerne machen möchten. Und natürlich haben wir das eine oder andere Projekt schon in der Hand, falls irgendjemand ja sich jetzt nicht entscheiden kann oder nicht weiß, was genau machen möchte.

Matthias: [00:08:29.92] Oder vielleicht doch kommt. Also wie ist denn das? Kommen die Ninjas mit größtenteils mit Vorkenntnissen oder die es eher wirklich mit allem?

Alex: [00:08:40.66] Alles mögliche

Matthias: [00:08:41.89] Alles mögliche

Alex: [00:08:42.31] Alles mögliche. Also es gibt eine Ninjas, die schon eine Ahnung haben. Also wir sind jetzt seit 2016 dabei. Es gibt Menschen, die sind Wiederholungstäter, also die haben schon mittlerweile eine Ahnung. Manche könnten es schon von vornherein und konnten schon Python programmieren oder irgendwas programmieren. Und es gibt auch Kinder, die kommen, die kennen sich mit Programmieren nicht aus. Und dann fangen wir von Null an.

Matthias: [00:09:07.75] Ich habe jetzt da, also vielleicht habe ich was falsch interpretiert, aber ich habe da so ein bisschen rausgehört, dass der Normalfall eher ist, dass ein Ninja eher nur einmal teilnimmt oder ist. Ist es schon eher normal, dass die regelmäßig kommen?

Alex: [00:09:19.69] Das ist normal, dass die regelmäßig kommen.

Matthias: [00:09:21.85] Okay.

Alex: [00:09:23.11] Die Plätze sind leider begrenzt, weil wir und zeitlich können wir auch nicht jede Woche das machen und deswegen, wenn ein Coder-Dojo voll ist ist die voll. Da können nicht immer alle kommen die es möchten.

Matthias: [00:09:37.39] Ja gut, da würde ich sagen ist dann die die Qualität der Betreuung sollte da dann auch tatsächlich im Vordergrund stehen und nicht die Masse, die man abfertigen kann.

Alex: [00:09:47.09] Also genau zum Thema Betreuung ist wichtig. Also Kinder die jünger sind als 13 oder 14 Jahre. Weiß jetzt nicht genau wie die Grenze ist. Sie müssen auch mit einer Erziehungsberechtigte kommen, weil wir keine Erziehungsberechtigte sind, in dem Falle also brauchen wir immer Erziehungsberechtigte dabei, wenn sie jung sind.

Matthias: [00:10:07.22] Wenn du. Du hattest es dann wohl noch gesagt? Ich meine es eh klar. Muss man ja überall machen. Mittlerweile. Aber vor Corona ist es ja offenbar anders abgelaufen als es nach Corona. Ich nehme jetzt einfach mal an vor Corona waren es dann eher Präsenz Veranstaltungen wo dann auch mehr miteinander zelebriert wurde, oder?

Alex: [00:10:25.39] Ja, das war deutlich schöner, weil wir alle gemeinsam waren und der Austausch war in meinen Augen schöner. Aber gut, jetzt machen wir es als online. Da haben wir es auch so hingedreht, dass nicht jeder bringt, was er will, sondern dass wir bestimmte Themen dann haben. Aber ich hoffe, sobald wir wieder Präsenz-Dojos machen können, wird sich wieder einpendeln. Online ist es total kompliziert, wenn du nicht weißt, was die Kinder vorher wollten.

Matthias: [00:11:00.31] Ja, das stelle ich mir auch tatsächlich schwierig vor. Also es ist ja mitunter schon mit Leuten, mit denen du normal arbeitest, durchaus auch online schwieriger, als wenn man sich von Angesicht zu Angesicht sieht. Deswegen, joa Macht Sinn.

Alex: [00:11:16.39] Und einer der Gründe, warum ich sage, dass wir immer offen und für alles, was die Kinder haben wollten, war Wir haben am Anfang – toll, wie wir sind – uns Projekte ausgedacht und die komplett ausgedeichselt, damit wir top vorbereitet sind, damit wir das mit dem Kinder machen können. Und das hat auf so gut wie null Resonanz gekriegt. Also die Kinder wollten was anders machen als das, was wir uns ausgedacht haben und deswegen –

Matthias: [00:11:45.49] Kann ich mir bildlich vorstellen.

Alex: [00:11:49.36] Und deswegen ja machen wir nicht mehr, weil es lohnt sich nicht. Also die, die haben deutlich mehr Spaß und sind auch eher bereit zu Wiederholungstäterinnen und Täter zu werden, wenn sie tatsächlich Spaß dabei haben, und wir sie nicht mit irgendwelche Sachen konfrontieren, die sie berhaupt nicht interessiert.

Matthias: [00:12:08.95] Wenn ihr jetzt dazu zu neue Teilnehmer zu euch kommen, hast du das so so Erfahrungswerte, ob das eher auf Betreiben der Kinder – Ninjas passiert oder ob da dann hin und wieder die Eltern auch mal so denken. Das soll er mal ausprobieren.

Alex: [00:12:25.84] Ich habe keine belastbare Zahlen, aber gefühlt kommen die Kinder, weil sie wollen.

Matthias: [00:12:34.72] Okay.

Alex: [00:12:35.32] Von wem es ausgeht, weiß ich nicht. Ich hatte aber einmal auch ein Kind, die überhaupt nicht da sein wollte. Er wurde gezwungen. Und da haben wir gesagt – Alter ist klar, mach dir keinen Stress, mach was du willst.

[00:12:51.49] Spiel Minecraft.

[00:12:52.84] Spielst du Minecraft, was du möchtest und du musst nicht. Du kannst, wenn du irgendwas interessiert, gerne jederzeit einfach dazu kommen. Und wenn nicht, kein Problem. Aber ich meine – nee, die kommen, weil sie was machen wollen.

Matthias: [00:13:09.97] Ja, ich finde es echt cool und so generell, ich habe auch so ein bisschen rausgehört, ihr könntet mit Sicherheit auch neue Mentoren gebrauchen, oder?

Alex: [00:13:19.93] Es kann man immer, immer kann man neue Mentoren gebrauchen. Du musst es dir so vorstellen. Das sind eine Menge Kinder, eine Menge Jugendliche, eine Menge Eltern. Die wollen alle betreut werden, nicht nur technisch. Ja, also es geht nicht nur um das Doing, sondern keine Ahnung. Kaffee und Getränke. Und wo ist das Klo? Und keine Ahnung. Alle mögliche Fragen und Sachen der Organisation. Wie geht das Licht an? Wo ist das Licht? Also gut, online haben wir das Problem nicht, aber dass wir Präsenz haben sowieso. Und da brauchen wir immer ein oder zwei Personen, die sich nur um das Drumherum kümmern. Und dann noch 3, 4, 5, 6 Mentoren, die sich um den Ninjas kümmern können und mit denen Projekte abwickeln können. Also wir brauchen immer Leute, wer Interesse hat, einfach auf die Webseite gehen, da kann man sich informieren.

Matthias: [00:14:20.98] Und das habe ich vorhin auch so rausgehört. Letztendlich ist da auch der Kenntnisstand der Mentoren nicht spielentscheidend. Also da kann sich auch im Prinzip jeder bei euch melden.

Alex: [00:14:32.06] Also die Sachen, die wir machen, sind nicht so kompliziert, dass man nicht damit zurecht käme, wenn man ein bisschen technisches Verständnis hat und wenn nicht, ist auch kein Problem. Ich meine, dann kann man was anders machen, kann man die Eltern betreuen? Die brauchen auch manchmal Betreuung.

Matthias: [00:14:50.71] Ja klar, weil ich meine, so gerade auch – Ich meine, dadurch, dass es ein Verein ist, gibt es wahrscheinlich eh noch ganz andere Geschichten, um die sich gekümmert werden muss, oder?

Alex: [00:15:00.40] Ja gut, aber die Mentoren haben mit dem Vereinsleben an sich oder die Vereins Organisation jetzt nicht zwingend was zu tun. Sie können, wenn sie wollen. Sie müssen aber nicht, sondern nur für die Durchführung der Dojos.

Matthias: [00:15:13.35] Achso, okay, also es ist jetzt auch nicht so, dass wenn ich Mentor werden wollte, dass ich dann Mitglied im Verein sein muss.

Alex: [00:15:22.59] Schöner wärs.

Matthias: [00:15:24.03] Ahso, aber –

Alex: [00:15:25.30] Aber du musst nicht.

Matthias: [00:15:26.34] Okay, man muss nicht. Aber so Vereine sind ja trotzdem auch eine feine Sache.

Alex: [00:15:31.23] Ja, wir sind auf gewisse Zwecke gebunden. Das ist die Weiterbildung -.

Matthias: [00:15:35.37] Gemeinnützigkeit wahrscheinlich.

Alex: [00:15:37.23] Auch. Ja, aber es geht darum, den Kindern was beizubringen. Das ist der Zweck des Vereins und wie wir das machen. Ich glaube, es ist relativ wurscht. Hauptsache, die Kinder lernen was und haben Spaß dabei.

Matthias: [00:15:51.48] Genau das denke ich doch auch, oder? Dann nochmal wegen den Mentoren. Also ihr macht es ja jetzt schon eine ganze Weile eigentlich, trotzdem. Habt ihr aus den Ninja Reihen schon mal Mentoren gewonnen?

Alex: [00:16:04.17] Ja, ja, es gibt ein paar von unseren Ninjas, die mittlerweile als Mentoren agieren und auch auch das ist ein Ziel der Geschichte, dass die Kinder, die Ninjas, sich selber Sachen beibringen können und so miteinander lernen, voneinander lernen und nicht wie gesagt kein Frontalunterricht oder sowas.

Matthias: [00:16:26.62] Ja, ich meine, das haben wir ja auch schon öfters in unseren Folgen gehabt, dass ja auch das jemand anders als beibringen förderlich ist für das eigene Lernen. Und deswegen ist eine coole Sache.

Alex: [00:16:40.32] Jawohl.

Matthias: [00:16:41.64] Hast du zufällig irgendwie Beispiele von den coolsten Geschichten, die so Ninjas bei euch mal mit reingebracht haben als Ideen?

Alex: [00:16:53.70] Ja, da gibt es so viele. Ich kann aber zwei mal vielleicht erwähnen die eine, das ist eine meiner Lieblings Sachen die ich da gemacht habe, weil ich ja ein Geek bin und ein paar Kinder haben sich gewünscht einen eigenen Mailserver zu haben.

Matthias: [00:17:13.14] Okay.

Alex: [00:17:14.34] Heißt Linux Kiste und das ganze drumherum administrieren, damit man Emails versenden kann, empfangen kann und unterschiedliche Domänen verwalten kann. Und so weiter und so fort. Es war ein relativ großes Projekt, die wir über mehrere Sessions über mehrere Monate gemacht haben. Fand ich ganz cool.

Matthias: [00:17:33.09] Und klingt auch gut.

Alex: [00:17:34.59] Der andere, was ich mich daran erinnere ist ein paar Ninjas haben haben sich bei uns vorbereitet und haben dann bei der Web Week einen Vortrag gehalten.

Matthias: [00:17:50.55] Das ist natürlich jetzt auch nicht schlecht.

Alex: [00:17:52.35] Über – warts mal ab -1 über Phishing. Also ich habe eine Phishing Seite erstellt und erklärt, wie das funktioniert und warum das gefährlich ist und was das alles bedeutet. Das war auch eine coole, coole Sache.

Matthias: [00:18:07.31] Genau. Es klingt wirklich gut. Und dann haben Sie quasi im Coder-Dojo sich quasi auf diesen Vortrag vorbereitet. Oder wie kann man sich das dann vorstellen?

Alex: [00:18:18.51] Ja gut, die haben das alles mit im Coder-Dojo gemacht, aber die haben sich privat getroffen und das alles vorbereitet.

Matthias: [00:18:26.70] Okay, das ist eine wirklich coole Sache.

Alex: [00:18:30.03] Ja, ansonsten bezüglich die Mengen mit dem wir arbeiten bei den Dojos ist es halt mal unterschiedlich, mal mehr, mal weniger. Aber üblicherweise sind so zwischen 20 bis 25 Kinder dabei plus Erziehungsberechtigte plus Mentoren. Wir hantieren immer mit so mit 40, 50 Leute, wenn’s groß ist. Wir versuchen es immer kleiner zu machen, aber die die Plätze sind zwar schnell weg und wir fangen wie gesagt alle zusammen und dann teilen wir uns eventuell in kleineren Gruppen, sodass pro Mentor 2, 3, 4, 5 Ninjas dabei sind. Wie gesagt, bei Bedarf auch Einzelunterricht. Und das ist, das ist Lernen. Aber es ist Lernen ganz anders als in der Schule. Das ist ja das Coole daran.

Matthias: [00:19:23.22] Ja, das glaube ich auch, weil dadurch, dass ich vor allem ihre eigenen Ideen einbringen können und einfach darin unterstützt werden, das zu erreichen, was sie gerne erreichen möchten. Das finde ich, ist echt coole Sache.

Alex: [00:19:36.09] Vor allem in dem Bereich. Es tut sich einiges in Deutschland und in Bayern, Nürnberg, in Franken. Aber die Schulen sind mit dem Thema Digitalisierung und digitale Inhalte noch nicht so weit, wie sie sein könnten. Sie arbeiten dran, keine Frage. Aber ich finde diese Zusatzangebot hilfreich für die Kinder, damit sie damit auch umgehen können. Es geht darum, jedes Kind kann heutzutage ein Handy benutzen, aber das die wissen wie das funktioniert, was dahinter steckt, was Programme sind und welche Arbeit. Was steckt dahinter, um ein Programm zu schreiben oder eine Webseite zu erstellen? Ein bisschen hinter die Kulissen gucken, um besser zu verstehen, was in unserer Welt sonst alles so abläuft.

Matthias: [00:20:26.15] Ja, also ich glaube gerade Medienkompetenz ist in der heutigen Zeit unfassbar wichtig und kommt tatsächlich, glaube ich, auch in den Schulen häufig noch zu kurz. Also wirklich zu verstehen, wie jetzt auch zum Beispiel das Internet funktioniert und wo die Gefahr und Risiken und so was stecken. Und vorhin hattest du ja schon mal auch so ein paar Sprachen oder Tools genannt, mit denen ihr so gearbeitet habt. Also ich habe jetzt noch Scratch und so was im im Kopf, aber im Grunde, also wenn ich dich richtig verstanden habe, auch da eigentlich keine wirkliche Einschränkung.

Alex: [00:21:06.91] Also ne, nicht wirklich. Also wir haben ein paar Sachen bei uns, die wir dank Spenden und Sponsoren uns zusammen leisten können, wie zum Beispiel für Kleinkinder oder kleinere Kinder, die noch nicht lesen können. Haben wir so nen Cubetto, das ist so ein Parcours, musst du dir vorstellen, so wie ein Parcours-Feld die du mit einem kleinen, auf Rädern betriebenen Holzklotz.

Matthias: [00:21:35.15] Ah, ich glaube, das habe ich schon mal gesehen.

Alex: [00:21:36.63] Ja, und den kannst du programmieren. Gerade aus, dreh dich nach rechts, nach links und indem du halt irgendwelche Klötze irgendwo einsteckst. Und dann macht der Roboter. Wenn du das machst, dann macht er das. Und dann sitzt du, ob der den Weg nimmt, die er nehmen soll oder nicht. Das ist für Kleinkinder eigentlich ganz nett. Ansonsten, wenn sie schon lesen können, da gibt es keine Grenze is übertrieben, kaum Grenzen. Weil ich meine jetzt irgendein Nasa-Roboter können wir nicht programmieren, so was gar nicht haben. Aber da gibt es von von Electronic Kits zu so irgendwelche Kits, wo du Elektronik betreiben kannst, auch mit mit Scratch. Ich weiß nicht ob Calliope dir was sagt. Das ist auch so ein ein Platinen Rechner mit dem man auch viele Sachen machen kann. Arduino, raspberry pi, viele Sachen auch. Dann tatsächliches programmieren, html, css, javascript Webseiten, ne, Java, Python. Auch mit der Shell arbeiten bei bei mehrere Projekte. Also eigentlich total unterschiedlich, total viele Sachen. Deswegen braucht man auch viele Mentoren, damit jeder sich bei irgendwas auskennt. Du kannst dich ja nicht mit alles auskennen und das hilft ungemein. Ich konnte früher null Calliope und jetzt kann ich halt ein bisschen was. Man lernt auch dabei.

Matthias: [00:23:09.76] Ich hatte auch mal vor Jahren habe ich mir mal einen Arduino gekauft und mir ganz fest vorgenommen „Wenn ich – in meinem nächsten Urlaub, nehme ich das her und mach da mal was damit. Ich glaube, ich habe ein oder zwei Tage habe ich es gemacht und dann habe ich es tatsächlich wieder aufgehört. Ich müsste ihn eigentlich mal wieder auspacken.

Alex: [00:23:30.88] Ja, ja, genau.

Matthias: [00:23:32.62] Ja,

Alex: [00:23:33.46] Mach das.

Matthias: [00:23:34.42] Vielleicht gehe ich ja mal als getarnter Ninja, verkleide mich als Jugendlicher und dann komme ich auch mal vorbei.

Alex: [00:23:43.77] Ach, du bist doch noch sehr jung. Das kriegst du hin. Ja.

Matthias: [00:23:49.31] Rasieren und man hält mich für ein Kind.

Alex: [00:23:51.70] Total viele unterschiedliche Themen und Bereiche. Deswegen, wie gesagt, so wichtig, dass wir ein bisschen von allen abdecken. Natürlich können wir. Die Kinder kommen da raus und nicht als Softwareentwickler. Natürlich nicht. Das ist auch, aber gar nicht der Sinn der Sache. Eher eben, dass sie dieses Verständnis kriegen, wie die Zusammenhänge sind.

Matthias: [00:24:14.99] Und ich finde auch, je früher man damit anfängt, letztendlich, desto besser. Also ich habe für mich persönlich relativ spät mit dem ganzen Zeug angefangen, da war ich glaube ich schon bestimmt 17, 18 oder so was. Als ich angefangen habe, mich mit dem ganzen Zeug zu beschäftigen und ich glaube, hätte ich zehn Jahre früher angefangen.

Alex: [00:24:38.48] Du bist immer noch nicht fertig.

Matthias: [00:24:41.39] Eh, fertig sind wir nie. Das ist eh klar.

Alex: [00:24:45.23] Ja, nee. Also je früher, desto besser. Natürlich kannst du mit einer 5-jährigen keine Java Anwendungen mehr auf die Reihe stemmen. Das machen wir auch nicht. Wir versuchen ja, wie gesagt altersabhängig unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen oder unterschiedliche Tools zu verwenden. Wie gesagt, Kleinkinder mit dem Cubetto oder Kinder, die noch nicht so alt sind, sind mit richtige Programmiersprachen etwas überfordert, manchmal. Dann fangen wir lieber mit Scratch oder mit irgendwas anders oder verwenden den Calliope. Da kann man auch mit so visuellen Mitteln ein bisschen programmieren. Und wenn sie ein bisschen älter werden, dann kann man dann Arduino. Html geht auch relativ jung. Aber Python, Java, da muss man sich schon ein bisschen älter. Nicht all zu sehr, aber ein bisschen älter, weil die müssen auch die Begriffe halt so ein bisschen verstehen. Muss man ein gewissen Alter erreicht haben? Bei jedem Mensch unterschiedlich, aber –

Matthias: [00:25:49.91] Aber ich würde jetzt auch mal sagen, bei bei Kleinkindern geht es ja glaube ich in erster Linie auch mehr darum, die die Begeisterung und Neugierde zu wecken, als irgendwelche extremen technischen Herausforderungen zu lösen.

Alex: [00:26:05.07] Genau. Nee, das geht sowieso mit keinem. Es geht nicht darum. Also der Elan und der Wille, irgendetwas zu kriegen, kommen eigentlich von den Ninjas, ne? Wir sagen nicht Du musst das jetzt machen, ne? Die sagen Ich will das jetzt machen. Wie mach ich das?

Matthias: [00:26:21.65] Genau.

Alex: [00:26:22.30] Ja. Also, ich habe da Geschichte. Da ist einer gekommen, der. Also Respekt. Der wollte ein Betriebssystem entwickeln.

[00:26:29.15] Ok..

[00:26:30.35] ja, haben wir gesagt. Gut. Wie viel hast du schon programmiert? Ja, noch gar nicht. Okay, dann wäre es vielleicht besser, wenn wir mit was anders anfangen, aber naja. Na ja, die kommen auch manchmal mit etwas hohe Ansprüche.

Matthias: [00:26:48.59] Na ja, klar. Aber ich meine, woher sollen sie es auch wissen?

Alex: [00:26:52.28] Und auch was uns sehr beliebt ist ist Minecraft. Aber nicht Minecraft zocken, sondern Minecraft programmieren. Dann hm. Wobei wenn sie da zwischendurch zocken ist auch okay.

Matthias: [00:27:03.29] Ich meine wert es was einen Mentor zu haben, der sich zum Beispiel mit Minecraft Modding auskennt.

Alex: [00:27:11.09] Ja, sofort. Nehm ich, wo ist der?

Matthias: [00:27:15.01] Weiß ich nicht. Vielleicht da draußen. Vielleicht meldet es sich ja.

Alex: [00:27:19.31] Weil wir haben schon ein paar Leute, die sich mehr oder minder mit Minecraft auskennen und mit Modding auskennen. Aber wir sind nicht die Profis. Natürlicherweise.

Matthias: [00:27:32.83] Aber das wäre ja vielleicht auch eine Sache. Also wenn es irgendjemanden da draußen gibt, der Minecraft Modder ist und seine Fähigkeiten gerne mit Ninjas teilen möchte, immer her damit.

Alex: [00:27:47.11] Da hat er bestimmt Rennen in die Bude voll. Hm. Also Minecraft ist irgendwie sehr beliebt.

Matthias: [00:27:55.03] Das glaube ich gleich. Aber wir haben jetzt natürlich auch vorhin hier erwähnt, dass das Ganze ja nicht nur für die Ninjas was bringen soll, sondern es hat ja auch letztendlich für dich als Mentor wahrscheinlich auch irgendwo einen Mehrwert. Wo siehst du den denn bei dir so am meisten?

Alex: [00:28:14.92] Also für mich. Meine Begründung ist, warum ich das mache ist, dass ich dabei unheimlich viel lerne. Und zwar nicht nur vom Programmieren. Da lerne ich auch was. Glaubs mir, die Kinder kommen auf Ideen, dass du dir gar nicht vorstellen kannst, sondern auch vor allem in Bezug auf Kommunikation miteinander umgehen. Versuchen Sachen zu erklären, so dass Kinder es verstehen. Es ist für mich zumindest persönlich nicht so leicht. Das fordert mich schon ziemlich und das kommt mir aber total zugute, wenn ich in der Arbeit irgendwas erklären muss. Auch all diese diese Thematiken wie wie erkläre ich was, wie kann ich das verständlich machen usw also das mir hilft das dabei ist der hauptsächliche Gewinn die ich daraus ziehe, abgesehen von heiden Spaß und.

Matthias: [00:29:14.30] Das Leuchten in den Augen bei den Kindern.

Alex: [00:29:17.23] Ja leuchten die Leuchten. Ja, das sind die LEDs, die ordentlich da einprogrammiert werden.

Matthias: [00:29:25.96] Ja genau, die LEDs leuchten ja.

Alex: [00:29:30.13] Wie gesagt, also ich. Ich finde es super, irgendwas auch geben zu können. Nicht immer nur nehmen, sondern auch ein bisschen was zu geben. Ist ja auch nicht so viel, was man an Zeit und Mühe investieren muss. Und seitdem wir aufgehört haben, die Programme und alles vorab zu programmieren und alles vorzubereiten, was noch viel weniger Arbeit, aber eben irgendwas geben zu können. Und es ist auch nicht umsonst. Ich kriege auch für mich persönlich was. Und wie gesagt, für den, für den Job, für den Beruf auch. Weil also erstens kriegt man halt Sachen, die sonst man nicht mitkriegen würden, ich hätte Calliope oder so Sachen oder Scratch nie gesehen, wenn ich das nicht machen würde. Ich hätte mich mit Python wahrscheinlich auch nicht besonders viel beschäftigt, weil ich beruflich damit nicht oft zu tun habe oder gar nicht. Eigentlich. Und vor allem auch, wie gesagt, das Thema Kommunikation. Wie kann ich Sachen erklären? Das ist, was mir wirklich ein Mehrwert auch für den Job.

Matthias: [00:30:32.71] Das glaube ich. Und damit sind wir dann auch wieder am Ende unserer Folge angelangt. Danke an dich, Alex, dass du uns Einsicht gewährt hast in deine ehrenamtliche Tätigkeit.

Alex: [00:30:42.76] Es war mir eine Freude. Und wie immer. Denk dran, wenn er es noch nicht gemacht hat, kannst du gerne unser Podcast abonnieren.

Matthias: [00:30:51.28] Und ihn natürlich auch an deine Kollegen und Freunde weiterempfehlen.

Alex: [00:30:54.76] Dann bis zum nächsten Mal!

Matthias: [00:30:56.98] Ciao, Macht’s gut!

off: [00:31:02.76] Die Macht der Craft arbeitet für dich.

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