Unsere heutige Gäste:
Angelika Raab
gebürtige Münchnerin ohne Liebe zur Wiesn (Oktoberfest) - dafür zu den Bergen!
Ich spiele leidenschaftlich Beachvolleyball und E-Sport DOTA2, gehe gerne Joggen, Biken, Wandern und
verbringe die restliche Zeit neben der Arbeit mit meiner Familie.
Für einen leckeren Kaffee oder einen guten Whiskey bin ich immer zu haben, denn ich bin ein geselliger Mensch der gerne mit anderen lacht.
Transkript
Matthias: [00:00:05.30] Herzlich willkommen zur nächsten Folge von der Macht der Craft.
Alex: [00:00:08.69] Ich bin der Alex.
Matthias: [00:00:09.95] Und ich der Matthias.
Alex: [00:00:11.33] Heute haben wir uns Gäste eingeladen, um über Lern-Coaches zu reden.
Matthias: [00:00:16.40] Was ist das und welche Aufgabe erfüllen sie?
Alex: [00:00:19.13] Wozu sind sie eigentlich da? Und allerlei andere Informationen über deren Aufgaben.
Matthias: [00:00:24.98] Du kannst heute etwas Neues kennenlernen und vielleicht hast du ja sogar in deinem Umfeld welche.
Alex: [00:00:29.78] Und wenn nicht? Vielleicht ist das, was da sein könnte.
Matthias: [00:00:33.56] Lass dich überraschen.
Alex: [00:00:34.91] Wir heißen Angelika und Latti bei uns willkommen.
off: [00:00:40.37] Die Macht der Kraft arbeitet für dich.
Alex: [00:00:46.83] Ja, wie gesagt, herzlich willkommen euch beiden. Und ja, fürs Erste wäre ganz schön, wenn ihr euch alle mal ein bisschen vorstellt. Wer seid ihr? Was macht ihr? Was wollt ihr?
Angelika: [00:00:59.25] Okay, ich fange mal an Hallo zusammen. Angelika ist mein Name und ich freue mich, dass ich heute zu Gast bei euch sein darf. Ich kenne euren Podcast schon und finde ihn eigentlich meistens ganz gut und verstehe nicht immer alles, weil es recht technische Themen sind. Aber umso mehr freue ich mich, dass wir heute mal ein Thema haben, das nicht ganz so technisch ist. Und genau kurz zu mir Ich bin seit 2019 Corporate Learning Coach bei der DATEV und war vorher zehn Jahre in einem Weiterbildungs Institut für IT Weiterbildung und habe Pädagogik studiert. Bin also ein Nicht-Techie und habe an meiner seite den Latti.
Latti: [00:01:36.12] Genau auch von mir aus. Hallo, ich bin der Latti. Auch vielen Dank zu hier sein darf heute ich bin. Ich habe angefangen mit Softwareentwicklung und Anfang der 90er Jahre habe ich eine Lehre gemacht zum Datenverarbeitungs-Kaufmann – Auch ein Lehrberuf, den es schon lange nicht mehr gibt, war dann hauptsächlich am Mainframe, Cobol und Assembler. Bin dann irgendwann mal in die Software-Craft-Bewegung reingeraten, was mir eigentlich ziemlich gut getan hat. Ist auch eine echt schöne Geschichte, finde ich. Und das war glaube ich auch ein bisschen so der Grundsockel für das, was ich jetzt Kobold Learning Coach bin. Ich habe dann Anfang 2019 gewechselt in eine flexible Einheit bei uns im Haus mit Teams, die alle paar Monate neue Arbeitspakete bekommen und ja – und seitdem bin ich dann im damals XSC und jetzt Flexpool „Corporate Learning Coach“.
Matthias: [00:02:23.79] Cool, danke euch jetzt dann gleich mal weitergefragt auch erst mal wieder an dich Angelika gerichtet Was bedeutet es denn für dich persönlich Learning Coach zu sein?
Angelika: [00:02:35.52] Ich glaube, dass für mich das Wichtigste ist die Erkenntnis, dass Lernen was eigentlich sehr Selbstverständliches sein sollte und vor allem selbst gesteuert sein sollte. Und das in die tägliche Arbeit zu integrieren, ist gerade in größeren Unternehmen aus meiner Sicht oft gar nicht so einfach, weil wir viel mit Prozessen behaftet sind oder in vielen Rahmenbedingungen stecken, die das oft verhindern. Abgesehen davon, dass wir auch so groß geworden sind in unserem Schulsystem, sind wir es nicht ganz so gewohnt, selbstständig uns Ziele zu setzen oder die Lerninhalte so zu gestalten, wie wir das eigentlich für sinnvoll halten. Und dass man das als Lerncoach oder „Corporate Learning Coach“ irgendwie ermöglichen kann oder auf diese auf dieser Welle mal ein bisschen mitreiten kann und wegzugehen von dem Prozess orientierten Lernen. Das bedeutet für mich eigentlich wirklich, ein Lern Coach zu sein. Also weg von der Standardisierung von Lernumgebung oder von Lernenden oder von Lerninhalten hin zu wirklich sehr hochgradig selbst gesteuerten Lernen. Und diese Haltung eben zu transportieren und das auch erleben zu dürfen, das macht für mich ehrlich gesagt die Arbeit als „Corporate Learning Coach“ aus und auch erstrebenswert.
Matthias: [00:03:49.35] Cool. Danke dir, ja Latti, wie ist das für dich?
Latti: [00:03:53.28] Na ja, wenn mich ein bisschen kennt, wird sich vielleicht denken, das passt dann auf einmal, wie man so schön sagt. Ich glaube, ich kann hier meine Stärken viel besser für die Firma einsetzen. Auf der einen Seite der Software Craft Gedanke, dann meine Offenheit, die Neugierde, immer wieder was neues kennenlernen und auch mal großes Netzwerk. Intern wie extern.
Matthias: [00:04:12.15] Cool. Danke dir.
Alex: [00:04:13.53] Ja, vielen Dank. Aber eigentlich reden wir die ganze Zeit über, lernen, Coaches, Corporate Learning Coach und ja, was ist das? Was habt ihr eigentlich für Aufgaben? Was macht ihr den ganzen Tag?
Angelika: [00:04:26.43] Außer in der Sonne zu liegen und sich Sonnenbrand einzufangen? Ja. Also diese Begrifflichkeiten, die sind so ein bisschen, werden oft durchmischt. Wir bei der DATEV haben eine relativ klare Abgrenzung von diesen ganzen Rollen begriffen. Es gibt Lern Coaches, es gibt Corporate Learning Coaches, es gibt Lernbegleiter, es gibt Agile Coaches. Das wird jetzt, glaube ich, ein bisschen zu weit führen. Ich würde mich mal darauf beschränken, was wir als Corporate Learning Coach tatsächlich machen und welche Aufgaben wir haben. Und bei uns liegt tatsächlich der Schwerpunkt unserer Arbeit im vernetzten Lernen, also sprich ein Netzwerk aufzubauen oder den Leuten im Netzwerk zu ermöglichen, Lernen zu ermöglichen. Nicht nur individuell, also nicht nur als Einzelperson, sondern auch als ganzes Team. Und unsere Aufgabe ist es eigentlich dabei, Lernziele, Lernmaterialien, Formate entsprechend der jeweiligen Bedürfnisse auch wirklich anzupassen und die Kontext Bedingungen in der Arbeitsumgebung mit einzubeziehen, das heißt die Leute dabei zu unterstützen, ihre Inhalte lernen zu können mit einem Netzwerk, das wir versuchen anzuzapfen oder im besten Falle für die Leute aufbauen, damit sie das auch tun können. Und wir haben auch im Unternehmen den Auftrag, so eine Art Sprach und Wissensaustausch zu sein zwischen den Abteilungen, also alle möglichen Abteilungen in der DATEV, das heißt unsere Abteilung, wo wir tätig sind – speziell, die erfahren sehr viele Learnings und machen viele Erfahrungen, probieren viel aus und dass wir diese Learnings auch ins Haus tragen, also in den Rest der DATEV zum einen, aber auch generell in die Arbeitswelt, also auch außerhalb der DATEV. Das heißt, wir sind dann viel unterwegs auf Barcamps, auf irgendwelchen Konferenzen, die sich mit diesen Themen auch beschäftigen. Auch natürlich, die Learnings von außen zu uns in die Abteilung zu bringen, ist noch eine Aufgabe. Das heißt, wir hören uns um und versuchen quasi viel abzugreifen, was unseren Leuten in der Abteilung irgendwie nützlich sein könnte. Ob das Veranstaltungen sind, neue Inhalte, neue Entwicklungen, all sowas.
Latti: [00:06:24.46] Dazu noch vielleicht ergänzend in unserer Wuka-Welt, auch in unserer flexiblen Einheit, wo wir sind, die irgendwie ständig in Bewegung ist, müssen wir eigentlich unsere Rolle ständig weiterentwickeln, weil irgendwie ist immer irgendwas, wo sich was verändert. Und das sind natürlich auch anhand der Bedürfnisse von unseren Kundinnen und Kunden in Anführungszeichen, also den Software Engineers, die bei uns sind, in anderen Rollen, die es bei uns gibt, den Teams und natürlich auch anhand von, ich nenne es jetzt mal Strömungen im Haus oder auch natürlich, wie die Angelika eben schon gesagt hat, was draußen so alles passiert. Eben diese „Corporate Learning Community“ DACH, die sich da zweimal im Jahr bei Barcamps trifft und auch so ein bisschen Veranstaltungen bietet. Ich selber bin ja auch auf technischen Meetups und Barcamps auch eine Geschichte. Ich mal ein bisschen so schau, was passiert da gerade. Und da kommt auch wieder meine Neugier ins Spiel. An der Ecke also möglichst viel Wissen, möglichst viel über den Tellerrand schauen, um einfach, sagen wir mal in meinem großen Werkzeug Gürtel irgendwo ein Werkzeug zu haben, wenn jemand irgendwas braucht.
Alex: [00:07:21.98] Latti, eine Frage: Du hast Wuka erwähnt, gerade. Aber was ist das?
Latti: [00:07:26.89] Hinter Wuka verbirgt sich Folgendes Auf der einen Seite das V für Volatilität, also Flüchtigkeit, Uncertainty für Ungewissheit und Unsicherheit, Complexity für die Komplexität und die Ambiguity für die Mehrdeutigkeit. Also praktisch diese Welt, die sich bei uns da aufgetan hat in den letzten Jahren, dass Sachen nimmer fix sind, dass sich das die, die die Einflüsse von außen, sich ständig verändern, eben solche Geschichten, das steckt dahinter.
Matthias: [00:07:54.37] Jetzt haben wir ja viel gehört, was so eure Aufgaben sind. Aber wie kommt ihr denn jetzt zu euren Aufträgen? Also es ist mehr so ein Pull oder mehr so ein Push Prinzip, bei euch?
Angelika: [00:08:07.33] Ist jetzt die Bilderbuch antwortet oder die Realität?
Matthias: [00:08:11.83] Erstmal wie würdet ihr es euch wünschen und wie sieht die Realität aus?
Angelika: [00:08:16.33] Aus? Also wie würden wir es uns wünschen? Natürlich würden wir uns wünschen, dass die 200 über 250 Menschen, für die wir da sein dürfen, zu uns kommen mit ihren Anliegen. Als unsere Rolle entstanden ist, waren wir nicht ganz so viele Personen, da war es. Die Rolle war sehr neu, deswegen war es klar am Anfang. Okay, wir müssen erst mal ein bisschen gucken, also gewisses Vertrauen herstellen zu den Leuten, dass die überhaupt zu uns kommen mit irgendwelchen Lern-Angelegenheiten. Denn meistens ist es ja so, dass der Mensch an sich sich nicht so wahnsinnig leicht tut zu sagen ich habe da keine Ahnung oder ich weiß nicht genug oder ich möchte da mich verbessern und wir haben es aber erlebt, gerade in der Softwareentwicklung sind wir da ganz mit einem ganz dankbaren Publikum eigentlich unterwegs, die eigentlich ja gewohnt sind, selbstständig Neues zu lernen und die das auch möchten. Also insofern haben wir uns darauf eingestellt, dass die, wenn die Leute dann mal vertrauen zu uns haben, dass sie dann auch zu uns kommen und einfach sagen, was sie brauchen und wie sie es brauchen und wie wir ihnen dabei helfen können. Das war allerdings nicht ganz so, warum? Das ist bis heute in manchen Teilen für uns noch ein Mysterium und wir versuchen täglich, dem auf den Grund zu gehen. Aber ich glaube, es gibt da mehrere Antworten.
Angelika: [00:09:30.46] Da könnten wir wahrscheinlich eine eigene Sendung damit füllen. Aber ich glaube, es ist zum einen, dass es nicht immer jedem klar ist, was als nächstes ansteht und wenn man genau gewohnt ist, eigentlich selber zu überlegen „Naja, wenn ich irgendwas nicht weiß, dann schaue ich es halt nach oder dann hole ich mir irgendwo den Input“, dann hat man ja dieses Problem gar nicht. In unserer Rolle ist es aber so, dass wir versucht haben, ganz bewusst oder was ein großer Mehrwert ist, ist, wenn wir 80 Entwickler haben und das Wissen der 80 Entwickler nach außen kriegen, irgendwie aus ihren Köpfen raus, sodass davon alle profitieren können. Dann ist das halt ein riesen Mehrwert und ich glaube, das ist der größte Punkt, warum dieses reine Pull Prinzip, dass wir gezogen werden, nicht unbedingt immer funktioniert? Weil die meisten sich denken na ja, gut, das interessiert jetzt mich, aber vielleicht interessiert es die anderen gar nicht oder das, was ich weiß, Ach, das wissen die anderen bestimmt eh schon oder wissen es sogar besser. Und das ist manchmal so ein Hinderungsgrund, warum wir bei manchen Veranstaltungen oder manchen Formaten, die wir versuchen aufzusetzen, damit die Leute eben ihr Wissen preisgeben, warum das dann nicht immer so 100 % sich erfüllt, wie wir uns das vorstellen. Latti, wie siehst denn du das?
Latti: [00:10:43.72] Ein Kollege hat auch immer schön. Der Laden von Angelika löschen Brände. Also irgendwie, wenn Sachen irgendwo hochkommen, dann sind wir beide gefragt. Das funktioniert auf der einen Seite relativ gut, doch ja, wir haben, ich nenne es jetzt mal Stammkunden, Stammkundinnen in den irgendwie auf der einen Seite und bei anderen funktioniert es manchmal nicht ganz so gut. Aber ich glaube, das finde ich jetzt auch nicht schlimm, weil ich kenne auch die Aussage von von Menschen hier bei uns, die sagen „Du, wir machen das jetzt seit zwei, drei Jahren, wir brauchen kein Proxy mehr, wir wissen, wo man hin müssen, wenn irgendwas, wenn es irgendwo hakt.“ Also ist das dann auch irgendwie ein Erfolg gewesen, dass die Leute jetzt wissen, wo sie leben müssen?
Alex: [00:11:15.69] Okay, und von alle Anfragen und alle Brände die ihr habt löschen dürfen, gibts irgendwas, was euch ganz tief in Erinnerung geblieben ist. Irgendwas, was? Ja, worüber ihr gern euch dran erinnert. Oder überhaupt nicht so gern.
Latti: [00:11:34.90] Eigentlich sind es, glaube ich, zwei Geschichten bei mir auf der einen Seite, weil es einfach was war, was irgendwie ganz anders war als alle anderen Sachen. Kollege kommt auf mich zu und sagt „Latti, ich brauch ein iPad“ und ich so „Ey, wozu zur Hölle brauchst du ein iPad?“ „Ja, wir haben Software, irgendwie Software und wir finden den Fehler nicht gescheit. Und deswegen braucht man ein iPad.“ Okay, bin ich losgezogen, ein iPad besorgt. Das war das eine. Und des Zweite War: Es ist jemand auf mich zugekommen, ob ich Lust hätte, für ein Interview für eine Studentenzeitung zur Verfügung zu stehen und nicht mehr so dachte: „Owei owei, das ist eigentlich gar nicht deins. Irgendwie, hab ich gesagt, kann ich nur mal mit ein paar Tage drüber schlafen, hat er gesagt Ja, ist kein Thema. Habe mich da hingesetzt, habe ein bisschen überlegt und dann war es so irgendwie. Mensch, Mensch Lattayer des scheint irgendwie ein Teil von deiner Rolle zu sein, also nehms an und dann habe ich da irgendwie das Interview gemacht. Es war recht interessant. Wir haben ein Fotoshooting dazu gemacht bei uns im Campus war recht spassig und im Nachhinein muss ich sagen, war das wieder so eine so Erweiterung meiner Komfortzone. Also dass für mich jetzt solche Sachen auch nicht mehr schlimm sind, dass ich nicht mehr in der Öffentlichkeit stehe als vorher.
Alex: [00:12:35.88] Also du lernst auch als Corporate Learning.
Latti: [00:12:39.33] Definitiv.
Alex: [00:12:40.95] Tolle Sache, Angelika.
Angelika: [00:12:42.75] Ja, also, ich habe ein bisschen später, ja als Latti angefangen, in der Abteilung zu arbeiten und fand es mega, weil ich eben kein – ich bin ja, keine Softwareentwicklerin, sondern eher so Soft Skills und meine meine Bereiche und persönliche Weiterentwicklung. Und da fand ich es mega schön, dass einer zu mir kam und meinte, der hat sich ein Lernziel gesetzt, ein Projektziel, ein Ein Jahres Projekt, ob ich ihn da begleiten kann. Und das fand ich deswegen so schön, weil ich da glaube ich, ich weiß gar nicht, eine Woche oder so erst in der Abteilung war. Und genau dieses Vertrauen fassen eigentlich, weil mich ja auch keiner kannte und keiner wusste, wie, wie, wie ich drauf bin und was ich eigentlich weiß oder was ich eigentlich so wirklich tu, wenn ich schon keine Software entwickeln kann. Das hat mich irgendwie besonders gefreut, diesen Vertrauensvorschuss zu bekommen. Und das haben wir dann auch durchgezogen, ein Jahr lang und das fand ich richtig ein richtig schönes Erlebnis und hat mir den Start in der Hinsicht echt ein bisschen erleichtert. Was mir noch einfällt, das ist auch eigentlich was Positives, Da weiß ich nur noch nicht so hundertProzentig, wie nachhaltig ich das einordnen soll. Es kam mal ein Außendienstmitarbeiter zu uns aus der DATEV, also aus dem Außendienst, wo wir eigentlich gar nicht wirklich damit gerechnet haben, warum der jetzt auf uns zukommt und um ein Gespräch bittet, weil wir jetzt mit dem Außendienst an und für sich nix zu tun haben,
Angelika: [00:13:59.43] also das ist glaube ich so mitunter die weitest entfernteste Abteilung zu unserer und der wollte, aber der hat uns schon mal gehört auf irgendeiner Session, die wir gehalten haben über unsere Rolle und was wir so tun und hatte quasi Bedarf, oder wollt ihr gerne was abgreifen, was ihr für seine Kollegen und für seine Außendienst Arbeit da adaptieren kann oder mitnehmen kann. Auch da kommen wir vielleicht später noch mal drauf, dieses ganze, diese ganze Art zu denken über lernen, das finde ich jetzt persönlich bei uns in der Abteilung schon relativ besonders. Wir haben sehr gute Bedingungen bei uns zu lernen, wir kriegen sehr viel Freiräume und das ist in vielen anderen Abteilungen nicht so, aber der Wunsch, da auszubrechen, den gibt es glaube ich, überall und das fand ich toll, dass derjenige auch den Mut hatte, da mal zu uns zu kommen und ja, einfach mal einen neuen Weg zu gehen.
Alex: [00:14:48.77] Ja, tolle Geschichte, tolle Geschichten.
Matthias: [00:14:51.78] Aber wenn man das jetzt dann alles hört, ihr macht es ja alles schon eine Weile, habt ihr da gerade vielleicht am Anfang auch irgendwie Gegenwind erfahren? Also habt ihr irgendetwas, was euch behindert in eurer Arbeit oder sagt ihr, ihr könnt eigentlich schalten und walten, wie er es für richtig haltet?
Angelika: [00:15:10.08] Ja, wir können tatsächlich schalten und walten, wie wir es für richtig halten. Die Freiheit haben wir, das habe ich eben gerade schon angesprochen. Gegenwind würde ich nicht sagen. Also Gegenwind so richtig nicht. Es gibt halt viele Leute, die und auch manche Teams, die tatsächlich einfach überhaupt nicht weder uns ziehen als Option noch mit uns in Kontakt treten. Ja, es ist aber auch voll okay, weil wir sind ja nicht irgendwie Allheilmittel für alles, sondern wir sind für die da, die da Bock drauf haben und die auch manchmal rausgehen aus ihrer Komfortzone und vielleicht sich auch jemanden suchen. Jetzt aus meiner Rolle raus, der mal ein bisschen anderen Input als zum Beispiel das eigene Team oder so was gibt. Latti, ich weiß nicht, Gegenwind.
Latti: [00:15:52.80] Ich kann nur am Anfang sagen, weil irgendwie sind wir doch eine Rolle, die auch ein bisschen sag ma mal an die FKP, ein bisschen in den Bereich reingeht durch die Weiterbildung. Und da muss man sich am Anfang auch erst mal ein bisschen eingrooven, so von wegen Was macht denn jetzt wer so in der Form? Aber Gegenwind war das auch net, das war nicht immer ganz gutes Miteinander.
Angelika: [00:16:10.68] Aber du meinst unsere Führungskräfte, also FKP Führungskraft Personal bei der DATEV. Das ist wieder eine der bekannten drei Buchstaben Abkürzungen bei der DATEV und ja, das stimmt. Also wir haben Überschneidungen, gerade was zu persönliche Entwicklungen und so was angeht, natürlich mit der Führungsarbeit, die ja auch das zu tun hat. Aber ich fand einmal einen ganz schönen Vergleich, ehrlich gesagt Die Führungskraft schickt einen Mitarbeiter auf eine Schulung und. Die Führungskraft will überhaupt nicht wissen in der Schulung, was derjenige gelernt hat. Die will dann danach wissen Hast du das Zertifikat bekommen oder ist es jetzt abgehakt? Hat sich das Geld gelohnt, der Invest gelohnt? Und so würde ich das ein bisschen mit uns sehen. Also wenn jemand zu uns kommt mit einer persönlichen Entwicklung oder Weiterentwicklung, die er sich wünscht, dann kann es oft sein, dass die Führungskraft denjenigen vielleicht mal zu uns vermittelt oder sagt Frag doch mal Angelika und Latti, ob die dir da nicht unter die Arme greifen können. Aber sie sind nicht daran interessiert an dem Weg dorthin, weil das überlassen sie tatsächlich uns. Aber das war eben in Hinsicht auf Gegenwind nicht für alle Führungskräfte von Anfang an gewohnt. Und dadurch musste man sich da vielleicht auch ein paar Mal ja in die Quere kommen, um das auszuloten.
Alex: [00:17:18.64] Das heißt doch einfach ein paar Mal mehr miteinander unterhalten.
Angelika: [00:17:22.21] Ja.
Alex: [00:17:25.87] Okay, dann machen wir weiter mit der nächste Frage Warum sind Lern-Coaches eine gute Sache oder sogar notwendig? Was denkt ihr?
Angelika: [00:17:37.84] Ja, also ich fange mal an, weil ich glaube, dass diese Art zu lernen nämlich eben selbstbestimmt, individuell und auch vernetzt gerade nicht nur jetzt, sondern auch vor allem in der Zukunft eine riesige Rolle spielen und viel mehr eine Rolle spielen als noch früher. Dann hat die Muka-Welt ja schon so ein bisschen ausgeführt. Es wird komplexer. Man muss, glaube ich, auf nicht nur ganz fachspezifische Eigenschaften sich einstellen, dass die künftig eine Rolle spielen. Und ich glaube, dass wir dabei unterstützen, diese Art zu denken, zu verinnerlichen oder oder dabei helfen zu helfen, auch Rahmenbedingungen aufzubrechen, die das vielleicht verhindern. Deswegen ist eine zentralisierte Weiterbildung, so wie wir es auch in der DATEV haben – also eine richtige Weiterbildungs Abteilung mit einem riesigen Schulungs Angebot – zwar wichtig und für manche Bereiche auch notwendig, aber das ist eben nur ein kleiner Teil von der persönlichen Entwicklung, die Sie abdecken können. Und deswegen, was liegt da nicht näher dran, als jemanden für solche individuellen Prozesse einfach dabeizuhaben?
Latti: [00:18:40.36] Ja, ich glaube, ich könnte noch ergänzen mit der Lernkultur, dass wir versuchen, das Lernen ein Teil von unserer DNA ist bei uns in unserer flexiblen Einheit. Und jetzt hätte ich mal eine Frage an dich, Matze, du bist doch einer von unseren guten Kunden. Wie siehst du das Ganze?
Matthias: [00:18:55.60] Oh, es wird das Interview umgedreht. Nee, also ich finde es auf jeden Fall insofern eine gute Sache, weil wie ihr schon sagt, ihr könnt halt sehr individuell auf persönlichen Bedarf eingehen, was jetzt eben so ein allgemeines Schulungs Angebot einfach nicht hergibt. Also man kann jetzt zwar für Technologie XY gern eine Schulung anbieten, da kann jeder hin, das ist alles gut. Aber wenn jetzt jemand auch nach dieser Schulung halt eben mit gewissen Details der Technologie trotzdem noch gerne tiefer rein will, dann seid ihr halt genau die richtigen Ansprechpartner, um Möglichkeiten zu finden. Inhouse Experten, die sich damit auskennen und die Leute zusammenzubringen. Und ich finde, das ist eine super wertvolle Sache. Und ja, viele der Formate, die ich von euch kennen, sind wunderbar.
Latti: [00:19:52.24] Dankeschön. Das hören wir gern.
Matthias: [00:19:54.85] Okay, dann kommen wir zur nächsten Frage. Und zwar wie – oder sagen wir mal, in welchen Formaten bietet ihr denn Sachen an?
Latti: [00:20:03.41] Menschen lernen unterschiedlich schnell und werden auch gerne auf unterschiedlichen Kanälen bespielt. Das heißt, wir versuchen da möglichst viele unterschiedliche Lern-Formate anzubieten. Also wir schaffen viele Angebote und jeder kann sich das dann ziehen, was er braucht. Sei es das irgendwo mal am Blogbeitrag veröffentlichen, wo drinsteht, keine Ahnung, schaut euch mal das und das an, das ist schön. Oder dass mal Leute auf Angular Schulungen verweisen oder auch mal Schaut mal, da ist ein Buch dazu oder da ist ein Podcast dazu. So und natürlich auch uns, unseren Lerntag, den wir zweimal im Jahr machen, wo die ganze Einheit, Rollen und Hierarchie übergreifend von und miteinander lernt. Das ist zum Beispiel, das sind so Geschichten und wie gesagt, und jeder zieht sich dann wieder, jede zieht sich halt an, was er, was für ihn, was für sie das passende Format ist.
Angelika: [00:20:48.67] Ja, genau. Der Punkt ist einfach, dass wir möglichst versuchen, individuelle Angebote zu schaffen und auch das Lernen zu reflektieren oder die Möglichkeit zu Reflexion zu geben. So richtig die Lernenden zu unterstützen ist meistens schwierig, weil nur sie selber wissen am besten, was sie brauchen. Und da sind wir wieder bei dem ersten Punkt. Da wäre es natürlich schön, wenn die Leute einfach zu uns kommen und dann kann man individuell unterstützen. Wenn sie nicht kommen, dann fangen wir an zu raten oder versuchen Bedarfe eben irgendwo zu erkennen oder zwischen den Zeilen zu lesen und probieren es dann aus. Also es ist auch ganz viele try and error, was wir machen und wenn es nicht funktioniert, dann lassen wir es wieder sein. Das war am Anfang ein bisschen ungewohnt, tatsächlich, aber man gewöhnt sich dran.
Latti: [00:21:31.08] Ja, wir sehen solche Sachen nicht als persönliche Niederlagen, wenn irgendwann mal sowas passiert. Ich habe am Anfang auch einmal lang überlegt, dann aber mit einer Kollegin gesprochen und sagt Mensch Latti, weißt was, biet einfach an, wenn wenn keiner kommt, dann war’s nix. Und wenn wieder viele Leute aus sind, dann war es wieder gut. Und seit diesem Satz interessanterweise hat es bei mir im Kopf Klick gemacht und dann ist alles okay.
Alex: [00:21:51.39] Interessant. Aber wie wird das Angebot, die ihr verbreitet, angenommen und erfährt ihr Wertschätzung für eure Arbeit und wie stellt sich das da?
Latti: [00:22:03.12] Es wird ganz unterschiedlich angenommen, wenn zum Beispiel solche Sachen wie Lerntag sind oder so, das sind schon mal viele Menschen da. Oder auch bei den Tech-Talks, das sind auch immer einige dort, das schon. Wir haben auch einige Menschen, die individuell auf uns zukommen und sagen, ich bräuchte bitte auch Teams, die auf uns zukommen, wir bräuchten bitte von der Seite her und da kommt dann schon oft der Danke oder das Molekül Du bekommen haben. Und einmal haben wir sogar irgendwie Pralinen bekommen, das war auch irgendwie total süß in mehrfacher Hinsicht.
Angelika: [00:22:34.89] Es ist unterschiedlich und das ist auch okay so und das ist auch, glaube ich, die Umkehr zum Gegenwind. Also mir hat zumindest noch keiner gesagt, das ist Blödsinn, was du tust. Bei denen, wo ich glaube, dass sie es vielleicht denken. Die kommen halt dann auch einfach nicht. Und das ist ja wie gesagt, auch völlig in Ordnung. Also es ist ein Angebot und es ist ein freiwilliges Angebot, unsere Arbeit. Und wer es nicht möchte, der muss es auch nicht nehmen.
Matthias: [00:22:59.45] Und wenn jetzt unsere Zuhörer sich denken Ja, das ist eine coole Geschichte, will man vielleicht auch machen. Habt ihr Tipps, wie man die Kultur auch ein bisschen, also Corporate Learning Coaches, die Rolle, aber auch die Kultur drum herum in Unternehmen etablieren kann.
Angelika: [00:23:17.93] Tipps. Also ich glaube, das Wichtigste für so eine Rolle ist tatsächlich auch die Klarheit über den Bedarf. Wenn man irgendwo einfach losläuft und sagt Mensch, das hört sich ja eigentlich ganz cool an, hatten wir übrigens auch schon so eine Anfrage Hey, wir wollen das auch haben in der Nachbar Abteilung, wir wollen so einen und dann wieder irgendein Wort, also irgendein Lern Coach oder so was. Man fragt dann dreimal nach Was möchtest du denn eigentlich und wofür möchtest du das dann haben? Dann merkt man sehr schnell, ob sich die Menschen das gerade einfach überlegt haben, weil sie irgendwie gerade kurz begeistert waren von irgendwas oder ob sie wirklich einen Bedarf haben. Ich glaube, das ist tatsächlich wichtig. Also wenn der Bedarf nicht da ist, dann haben die Leute, die so eine Rolle ausfüllen, auch wirklich keine Chance, weil was sollen sie dann tun? Wenn der Bedarf aber da ist, ist es glaube ich wichtig zu gucken, was brauchen die Leute wirklich? Also da bin ich jetzt wieder ein bisschen bei dieser Begrifflichkeit, denn Lern-Coaches und Lernbegleiter und so weiter. Es gibt eben verschiedene Arten, Menschen hinsichtlich Lernen zu begleiten.
Angelika: [00:24:16.07] Und was wir weniger tun, ist tatsächlich viele Personen, die ein gleiches Ziel haben, also die vielleicht weiß ich nicht von der On Promise Welt in die Onlinewelt wechseln müssen – Entwickler technisch gesehen – die auszubilden oder die dabei zu begleiten. So was machen Lernbegleiter, das machen nicht Corporate Learning Coaches, das ist nicht unser Job. Und wenn man eben weiß, was man möchte, dann kann man auch besser so eine Rolle etablieren, weil man dann sich auch die entsprechenden Menschen dafür holt. Für die für die Kultur ist es glaube ich so, dass es meistens in Abteilungen schon Personen gibt, die sowieso so eine, so ein kleiner Lern Coach oder so ein kleiner Corporate Learning Coach insgeheim sind. Die eh Bock drauf haben Sessions zu machen oder vielleicht auch Leute miteinander zu vernetzen, die zusammenzubringen andere ansprechen und sagen Hey, ich habe da eine coole Konferenz gesehen, hast du Lust mitzukommen oder so was? Da hat man natürlich immer super Anknüpfungspunkte, so was dann auch wirklich zu etablieren, wenn dann jemand selber schon so dafür brennt. Das wäre so ein, so ein pragmatischer Tipp.
Alex: [00:25:17.45] Eine Frage. Du hast gesagt Ja, es ist gut. Man kann sie ja nur etablieren, aber wenn sie auch gebraucht werden, wenn es einen Bedarf gibt und wie erkennt man, dass man ein Bedarf hat?
Angelika: [00:25:30.83] Gute Frage. Es gibt, glaube ich, zwei Sichtweisen oder zwei Anknüpfungspunkte. Bei uns, als wir die Rolle begonnen haben, da war das allein von der Art und Weise, wie die Abteilung arbeitet, glaub ich naturgegeben, dass der Bedarf da ist, weil kurzfristige Lernbedarfe, die sich ergeben. Also wenn wir jetzt in der Softwareentwickler-Welt bleiben, und wir haben fachliche Anforderungen, die querbeet auf Teams zukommen und wir haben gleichzeitig eine so Prozess gesteuerte Weiterbildungs Abteilung, die nicht ad hoc agieren kann. Aufgrund ihrer Größe und der Prozesse, die dort einfach schon eingespielt sind und die sie auch einhalten müssen, ist es unmöglich diese Bedarfe kurzfristig zu bedienen. Und dadurch war der Bedarf in unserer Abteilung, als unsere Rolle entstanden ist, sehr klar. Das war einfach mehr in der Natur der Abteilung, sag ich mal. Auf der anderen Seite gibt es immer Bedarfe, die gemeldet werden, oft von Menschen, im Idealfall eigentlich von der Führungsetage, die sagen ich möchte was verändern, also eine gewisse Veränderungsbereitschaft oder ein gewisser Veränderungswille und die aber noch nicht genau wissen woran es liegt. Aber das ist eben da ist zumindest schonmal der Bedarf da, dass man sagt, man möchte eine Kultur verändern oder man möchte, weiß ich nicht – alle Leute, die bei einem arbeiten umheben auf eine andere, auf eine andere Umgebung. Das wäre auch so ein fachlicher Bedarf, den man spüren kann. Und der letzte Bedarf ist, glaube ich, wenn man extrem viele unzufriedene Menschen hat, in einer Abteilung oder in einer Firma oder irgendwas überhaupt nicht funktioniert. Vielleicht könnte das auch schon ein Hinweis sein, dass es hier Bedarf gibt, vielleicht was zu ändern an den Gegebenheiten. Und ganz oft ist Unzufriedenheit gerade in der Arbeitswelt darauf zurückzuführen, dass die Leute nicht das tun, worauf sie eigentlich wirklich Lust haben oder das, was sie gut können.
Latti: [00:27:21.38] Kann vielleicht noch ein bisschen was ergänzen. Du hast schon was gesagt mit der Kultur Veränderung. Mir fällt da was ein, was ich heute früh bei einem Talk von the JavaLand gesehen habe, wo es darum geht, wenn die Menschen im Hamsterrad sind und wo es auch absehbar ist, dass sich das in den nächsten 1,2,3,4 Jahren nicht ändert, weil wenn immer also Backlog, dass er da was ja auch so eine, so eine Kopf-Geschichte, weil Arbeit ist, ist eigentlich immer dran. Ich könnte auch nie Feierabend machen, aber da schaffen es die Leut allerdings. Wenn es dann wenn es dann darum geht, so von wegen, dass sie sich mal Zeit nehmen für lernen. Das fällt dann meistens hinten runter und von der Seite her kann man dann glaube ich an Menschen. Ich selber bin immer Freund von Vollzeit, weil ich so meine, ganz sicher, wenn ich, sagen wir mal ich das ganze jetzt zu 20 % machen würde und ich hätte am Dienstag Nachmittag meine 20 % schon voll und es kommt noch jemand, was mache ich dann so in der Form? Also ich bin wie großer Freund von diesem Stückeln.
Matthias: [00:28:06.71] Also du meinst jetzt aber die Rolle an sich. In Vollzeit, sollte in Vollzeit ausgelebt werden.
Latti: [00:28:12.71] Genau. Ja, das auf jeden Fall. Und nicht was ich glaube ja auch ist, was es gibt. Es gibt hier keine Schablone dafür, weil die Bedarfe sind eigentlich komplett unterschiedlich und die Menschen die das machen sind auch komplett unterschiedlich. Also die Angelika ist ganz anders als ich und ich glaube wir beide ergänzen uns aber prima, was glaube ich auch wichtig ist fürs Etablieren in einem Unternehmen. Ich würde hier keine Theoretiker nehmen, sondern das sollten Menschen mit Stallgeruch sein. Von wegen, dass jemand kommt und sagt Ich erklär euch die Welt.
Alex: [00:28:39.53] Vielen Dank!
Matthias: [00:28:41.69] Auf zur nächsten Frage und zwar würd mich noch interessieren Kennt ihr jetzt außer euch noch andere Corporate Learning Coaches? Also gerne auch bei anderen Firmen in der näheren oder größeren Umgebung bzw findet das Konzept Verbreitung? Also habt ihr.
Latti: [00:29:02.21] Also innerhalb von der Firma definitiv ja, weil wir waren ja eine Zeit lang in einer Nachbar Abteilung und haben da zwei CLCs mehr oder weniger ausgebildet oder angeleitet. Das schon. Die machen ihren Job anders als wir beide und auch prima. Und dann fällt mir eigentlich nur noch einer ein von einer Firma, auch eine aus der Software Craft Community von Nürnberg, Fürth, Erlangen. Der macht auch ein bisschen was ähnliches. Aber ansonsten habe ich jetzt noch nicht viel mitbekommen von anderen. Von anderen Firmen, muss ich ehrlich sagen.
Matthias: [00:29:32.69] Okay.
Angelika: [00:29:33.53] Ja, tatsächlich ist das auch was – Was, wo wir immer ein bisschen auf der Suche sind, weil wir natürlich auch gerne uns mal mit Leuten austauschen würden, die so eine ähnliche Rolle oder so eine Rolle innehaben. Und dass man auch, da auch wir da einfach viel Neues dazulernen könnten. Lange haben wir das nicht gefunden. Ich glaube, das liegt aber auch daran, dass wir eine sehr strenge Aufteilung von diesen Lern Rollen haben. Also bei der DATEV habe ich ja schon mal jetzt vorhin erwähnt, es gibt vier richtig konkrete Rollen, die sich mit dem Thema lernen oder die diesem Titel irgendwo in unterschiedlicher Form tragen. Corporate Learning Coach, Agile-Coach – gut, das ist jetzt nichts zu lernen direkt, aber geht auch so ein bisschen in diese Richtung für viele. Dieses konkrete Lernen begleiten. Das sind halt Rollen, die wir sehr stark auseinanderdividieren bei der DATEV und was wir erleben außen, also zum Beispiel die Telekom oder Otto, ist zum Beispiel auch recht fortschrittlich in der Hinsicht mit irgendwelchen Rollen, die haben das einfach nicht so klar benannt. Und deswegen glaube ich, ist es schwierig, genau solche Rollen irgendwo zu finden. Aber es gibt dort Menschen, die das Gleiche tun, auch wieder ein bisschen auf eine andere Art und Weise. Aber das gibt es schon. Gerade die größeren Firmen leisten sich das halt auch. Muss man glaube ich auch ehrlicherweise dazu sagen.
Latti: [00:30:47.15] Was ich aber schon kennen gelernt hab sind Community Manager in anderen Firmen.
Alex: [00:30:51.08] Was wir machen können ist, falls irgendeine von unsere Zuhörer, von andere Corporate Learning Coaches oder wie auch immer genannte Rolle, die sich irgendwie mit des beschäftigt, was sie auch so macht, können sich gerne bei uns melden und wir geben euch die Information weiter. So könnt ihr vielleicht in Kontakt treten mit Leute, die ja ähnliches woanders machen.
Angelika: [00:31:12.56] Das wäre super. Wir würden uns sehr freuen drüber.
Latti: [00:31:15.14] Ihr findet uns auf Twitter und auf LinkedIn und da könnt ihr uns jederzeit anschreiben. Angelika an mich ich denke der Alex und der Matze werden das ganze noch verlinken auf der Seite vermut ich.
Alex: [00:31:24.77] Gib uns die Links und wir packen es dann in die Info in der Folge. Aber gut, ihr habt jetzt einfach nur sozusagen reagiert auf unsere Fragen, auf das, was wir wissen wollten. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo ihr frei Schnauze darüber reden dürft. Erzählt uns ein bisschen von euer Erfahrungen.
Latti: [00:31:50.42] Ja, gern. Ich finde es interessant, wie unterschiedlich Menschen auf uns reagieren. Ich sage es mal so Wir haben die komplette Bandbreite von: Die lassen die Hosen runter und sagen Ich kann das nicht, ich brauch das. Ohne dass sie irgendwie. Dass es irgendwelche Ängste gibt und auch welche, wo man merkt, dass sie eigentlich Wissen bräuchten und sagen Nein, es passt alles und so und nee läuft super, wo dann natürlich auch irgendwo Ängste dahinter stecken oder vielleicht noch fehlendes Vertrauen. Und deswegen ist auch ein Teil von unserem Job versuchen, Vertrauen zu schaffen zu den Menschen. Wir reden normalerweise nicht mit unseren Führungskräften, wenn wir mit anderen andere Menschen auf uns zukommen. Auch das ist gewollt, dann natürlich schon. Aber ansonsten net. Um das Vertrauen ein bisschen zu schaffen, versuchen wir auch ein bisschen so, so Events zu machen, wie es kann. Ja auch nochmal kann man Bier-Tastings oder Schokoladen-Tasting oder mal den gemeinsamen Kochkurs, weil das kennt wahrscheinlich jeder, wenn sich die Menschen kennen. Es ist auch immer einfacher jemanden zu fragen, als wenn sich die Leute nicht kennen, bis auch wieder ein Teil von unserer Lernkultur, die bei uns passieren sollen, im Ding, im Flex-Pool.
Angelika: [00:32:51.47] Ich würde auch ein bisschen was von den Erfahrungen oder dazu beitragen. Und zwar finde ich es total spannend, wie sich unsere Rolle verändert hat. Als wir angefangen haben, war der konkrete Auftrag, sag ich mal, relativ klar abgesteckt. Es war eine überschaubare Menge an Personen, die zu unserem Einzugsbereich, sag ich mal, erzählen und da haben wir uns so durchgewurschtelt. Der Latti hat ja begonnen, irgendwie diese Rolle auch überhaupt mal aufzubauen. Er war ja der Erste bei uns in der Firma und dann haben wir das irgendwie so peu a peu weiterentwickelt. Und wir haben am Anfang recht oft, weil da war auch die Abteilung, in der wir tätig waren, dieses XSC eben eine Projekt Abteilung, also so ein bisschen ein versuch, eine Versuchs Abteilung, ob das alles so funktioniert, wie wir sich die das vorgestellt haben im Management. Und da haben wir recht oft über unsere rolle gesprochen und was wir tun und haben diese diese Sessions oft auch später noch gehalten. Und irgendwann saßen wir mal da und haben gesagt, naja, die müssen wir eigentlich gar nicht mehr vorbereiten. Die Session haben wir jetzt schon irgendwie x mal gehalten und irgendwie passt es aber überhaupt nicht mehr zusammen mit dem, was wir jetzt gerade eigentlich wirklich tun. Also die Session ist halt jetzt eineinhalb Jahre alt und wir erzählen immer, was damals quasi wie das losging usw. Aber es ist total. Es hat sich so mega mäßig verändert, weil sich der Bedarf so geändert hat. Also die Leute, die damals unsere Klienten, sag ich mal, waren, unsere Zielgruppe waren, die kennen uns jetzt seit zwei Jahren.
Angelika: [00:34:14.33] Also die, die jetzt seit zwei Jahren nicht zu uns kommen, die werden auch in den nächsten zwei Jahren nicht zu uns kommen. Und da ging es ganz viel eher um fachliches, schnelles, fachliches Aufschlauen von Teams. Das haben ja nicht wir gemacht, sondern wir haben ja nur Menschen gesucht, die das leisten können, entweder innerhalb der DATEV oder außerhalb. Und diese Menschen kannten sich ja dann. Also das Netzwerk war gebildet, die Entwickler, die vielleicht noch an manchen Ecken und Enden fachlich irgendwie mehr Know how gebraucht haben, haben das erlangt. Also war eigentlich so ein bisschen in der Hinsicht unser Job erledigt. Nur dann kam halt irgendwie wieder die Welt dazwischen. So Veränderungen wie Wir werden zusammengelegt mit einer anderen Abteilungen sind halt statt 80 Leuten jetzt auf einmal 250 mit komplett unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen, es gibt auf einmal viel mehr Führungskräfte, es gibt auf einmal wieder eine ganz andere Organisationsstruktur. Und damit war auch unsere Tätigkeit, hat sich der Bedarf hat sich geändert und dadurch unsere Tätigkeit auch wieder. Und das finde ich eine total schöne Erfahrung, weil es sich auch nicht so angefühlt hat. Ach, jetzt sind wir fertig und mit der Arbeit und jetzt ziehen wir irgendwie weiter. Sondern uns ist irgendwie gefühlt klar, dass sich ständig so viel verändert bei den Menschen, bei dem Denken der Menschen, bei den Aufgaben der Menschen. Dass das auch immer bei uns so aufschlagen wird, dass unsere Arbeit sich weiter verändern wird.
Angelika: [00:35:31.73] Und das finde ich eigentlich total schön, weil für mich persönlich gibt es nichts schlimmeres als zu wissen, was ich in 30 Jahren noch, dass ich genau das Gleiche immer noch mache und was auch. Ja, das war jetzt schon fast ein bisschen zu viel. Aber was ich noch dazu sagen wollte, weil das ist tatsächlich was, wo man, glaube ich, aus dem Nähkästchen plaudern kann und auch sagen kann, dass das unglaublich uns auch in unserer Rolle hilft und mit Sicherheit auch den Leuten bei uns in der Abteilung hilft, dass wir sehr, sehr gute Rahmenbedingungen haben. Also bei uns ist es wirklich so, dass unsere Führungskräfte voll dahinterstehen, dass die Leute einfach lernen dürfen, sich Zeit nehmen dürfen. Nicht nur dürfen, sondern eigentlich sollen die das unterstützen. Und das erleichtert es natürlich ungemein. Wir haben immer wieder Anfragen von anderen Abteilungen, die andere Bedingungen haben, auch schon aus der Natur heraus vielleicht andere Bedingungen haben. Nicht nur, weil sie andere Führungskräfte haben, sondern auch einfach andere Tätigkeiten haben, die das nicht ganz so einfach machen. Und da merkt man dann richtig bei vielen Sachen, wo wir sagen, ja, das könntest du probieren und das könnte es zu probieren, wo man sagt, ja, das geht aber auch einfach nicht. Also nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil sie nicht können. Und da, glaube ich, sind wir ja sehr, sehr gut. Da fahren wir sehr gut mit unserer Abteilung und mit unseren Bedingungen, die wir haben.
Matthias: [00:36:47.48] Wie ihr vorhin schon erwähnt habt, ist ja natürlich die Softwareentwicklung auch ein sehr geeignetes Feld für eure Tätigkeit, weil ständig neue Sachen.
Angelika: [00:36:57.50] Absolut richtig. Wenn du irgendwie andere Tätigkeiten hast, die einfach generell schon mal inhaltlich nicht sich ständig so verändern, hast du natürlich auch einen anderen Durchlauf an fachlichen Lerninhalten, zumindest. Die persönliche Entwicklung ist wieder das andere, aber auch hier reden wir von guten Rahmenbedingungen, glaube ich. Bei der DATEV hier sind persönliche Entwicklungen auch immer möglich. Ist ja auch nicht überall so.
Matthias: [00:37:22.40] Also wir haben es ja vorhin schon mal so ein bisschen gehabt, aber wenn sich jetzt jemand wirklich intensiver mit dem Thema beschäftigen will, gibt es irgendwelche Anlaufstellen, wo man sich gut umschauen kann? Also gibt es eben vorhin schon mal was von Communities erwähnt, die sich mit so was beschäftigen. Kennt ihr da was?
Latti: [00:37:41.66] Ja, wir haben da die einmal die Corporate Learning Community DACH, Deutschland, Österreich, Schweiz. Das ist eine gute Anlaufstelle, wenn es ums Lernen geht. Die machen zweimal im Jahr Barcamps. Da könnt ihr zum Beispiel dem Simon Rückert oder dem Karlheinz Pape folgen auf Twitter. Dann bekommt er die Sachen auch mit, dass das eine auf der anderen Seite macht auch die DATEV drei mal im Jahr eine Digicamp, wo auch alles mögliche gespielt wird. Und da waren Angelika und ich auch schon. Da, erfahrt ihr am besten, wenn er auf Twitter folgt, dem Christian Kaiser oder der Carolin Geier jetzt Lambrecht. Dann bekommt er dann mit, wann die Veranstaltungen sind und dann könnte man ins Programm reinschauen. Und wenn was Interessantes dabei ist, dann kommt einfach vorbei. Also das gilt für beide Veranstaltungen.
Angelika: [00:38:17.39] Und gerne kann man uns auch persönlich kontaktieren, wie hier schon gehört. Dafür stehen auf Pralinen, Schokolade, Gummibärchen. Das ist halt dann Voraussetzung.
Alex: [00:38:27.38] Und dann möchtet ihr irgendwas hinzufügen? Gibt es irgendwas, was noch offen ist, das ihr unbedingt loswerden möchtet?
Latti: [00:38:40.13] Ja, ich glaube, ich etwas werdet neugieriger, weil Neugier ist die Triebfeder fürs Lernen. Die Neugierde wurde uns leider kulturell aberzogen, weil man ja überlegt, wie oft Kinder fragen das kann ja manchmal echt sein, dass die dann noch im Bauch fragen. Und stellt euch mal vor, ich würde das auf der Arbeit machen, würde zu eurem Chef, zu eurer Chefin gehen oder wieder bei der Mitarbeiterin und würden kommen und würden euch genauso oft fragen. Ich glaube, das ist irgendwie irgendwie komisch. Viele Menschen haben auch glaube ich mittlerweile das, was mittlerweile viele Menschen haben, auch vielleicht ein bisschen Angst zu fragen, weil dann, dann könnten ja die anderen meinen, dass ich das nicht weiß und nicht so gut bin. Und so weiter von der Seite her. Aber ich sag einfach Nee, fragt einfach, wenn du irgendwas wissen wollt. Das ist eine. Und das andere ist, was auch für den in Richtung Neugierde geht, die Maren Urner eine Medien-Psychologin oder so und Hirnforscherin die Maren Urner hat letzte Woche auf dem Forum für Demokratie gesagt Komplexität ist was, was wir feiern und zelebrieren müssen. Neugier, die übergeordnete menschliche Fähigkeit zu verstehen. Und ich glaube, das kann man auch auf auf die Softwareentwicklung sicherlich auch anwenden, auf die Komplexität, die Maren Urner ist eh ein gutes Stichwort. Die hat ein ganz tolles Buch „Schluss mit dem täglichen Weltuntergang“, wo sie a bissl aufzeigt, welche Auswirkungen, die ständig auf uns einprasseln, in negativen Nachrichten auf das Gehirn haben. Zum Beispiel Wenn ihr euch mal überlegt, wenn in der Tagesschau das Wetter schlecht ist, dann hat der doch 15 Minuten durchgehend negative Nachrichten und es ist echt interessant zu lesen, was dann mit uns Menschen passiert. Und ich persönlich habe mir jetzt vor seit zwei Jahren oder so eine App installiert mit positiven Nachrichten, wo man also jeden Tag 3, 4, 5 positive Nachrichten hat und die dann einfach mal durchliest und die dann das Gehirn wieder ein bisschen ein bisschen in die andere Richtung umprogrammieren.
Alex: [00:40:22.52] Angelika, möchtest du?
Angelika: [00:40:24.45] Och, ich finde, die hat jetzt schon so viel Anstöße hier noch gegeben. Ich glaube, es ist alles gesagt. Ich habe mich mega gefreut, dass ich hier mit dabei sein durfte mit dem Latti und ein bisschen über unsere Rolle erzählen. Und ich hoffe natürlich, dass vielleicht sich wirklich jemand meldet, der auch so eine Rolle hat, dass wir noch was rausziehen können. Und ich freue mich auch, wenn die Menschen einfach Bock auf Lernen haben.
Latti: [00:40:46.61] Oder wenn sich jemand fände, der sagt Ich hätt Lust, mich mal mit euch auszutauschen. Auch jederzeit willkommen und vielen Dank, dass wir da sein durften.
Alex: [00:40:54.59] Vielen Dank, Angelika.
Matthias: [00:40:56.06] Und vielen Dank, Latti.
Alex: [00:40:57.83] Das war ein toller Überblick über das, was es bedeutet, Corporate Learning Coach zu sein.
Matthias: [00:41:03.38] Und wie Softwareentwicklern:innen dabei geholfen werden kann, was zu lernen.
Alex: [00:41:08.39] Liebe Zuhörerin. Jetzt weißt du es auch.
Matthias: [00:41:11.39] Vielleicht kannst du dich an den Lerncoach deines Vertrauens wenden, wenn in deinem Umfeld ein hast.
Alex: [00:41:15.71] Oder vielleicht ist das irgendwas, was du und dein Team gebrauchen können.
Matthias: [00:41:19.79] Wir verabschieden uns für heute. Vielen Dank fürs Zuhören.
Alex: [00:41:22.61] Denk daran, den Podcast zu abonnieren, falls ihr es noch nicht getan habt.
Matthias: [00:41:26.39] Und rede über das, was du hier gehört hast, damit auch andere Menschen davon lernen können.
Alex: [00:41:30.92] Wir hören uns in drei Wochen wieder mit den neuen interessanten Thema.
Matthias: [00:41:35.00] Lass es dir gut gehen und bis bald.
Alex: [00:41:37.13] Und jetzt bitte alle. Ciao.
Angelika: [00:41:39.49] Ciao.
Matthias: [00:41:40.13] Ciao. Ciao. Ciao.
Alex: [00:41:43.30] Ciao.
off: [00:41:47.33] Die Macht der Kraft arbeitet für dich.